Im Deutschlandradio erklärt der kanadische Entwicklungspsychologe Gordon Neufeld, emotionale Bindung sei die wichtigste Vorraussetzung für erfolgreiches Lernen. Auf diese Aussage warte ich schon lange - handelt es sich doch um eine Erkenntnis, die meiner tiefen Überzeugung, dass ich nur von jemandem lernen kann, den ich mag, seine Entsprechung findet,- und auf deren Basis ich meinen Rolle als Mentor und Lehrer am Landesgymnaisum verstehe.
Nun sind sich Entwicklungspsychologen, Pädagogen und Neurowissenschaftler in diesem Punkt zwar einig, flächendeckend von Lehrern umgesetzt wird diese Erkenntnis jedoch nicht. Und zu Recht fragt sich so mancher Pauker, wie das eigentlich hinzubekommen sein soll, im zweiwöchigen 45-Minutentakt eine freundschaftliche Beziehung zu unzähligen Schülern aufzubauen. Doch nicht die Struktur alleine verhindert die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse im Klassenzimmer - es liegt auch an uns, Lehren und Schülern, selbst.
Welches Gewicht bei der erfolgreichen Implementierung einer erhöhten Bindung die Erwartungshaltung der Betroffenen spielt, und welche Bedenken dem entgegen stehen, sieht man beispielsweise in der Entstehungsgeschichte unseres Internates - in welchem durch Doppelstunden, GM-Betreuung und Internatsbetrieb denkbar günstigste Vorraussetzungen für eine hohe Bindung zwischen Lehrern und Schülern herrschen. Die Wahrnehmung ein und derselben Situationen und Sozialgefüge, die Bewertung von Konflikten und deren Lösbarkeit jedoch ist durch zwei merklich entgegengesetze Überzeugungen gezeichnet - die Befürworter (Lehrer wie Schüler) des Campusmodells berufen sich auf die positiven Auswirkungen der persönlichen Nähe zwischen Lehrern und Schülern im Unterricht und im Internat - die Verfechter eher traditioneller Beziehungsgefüge verzeichnen gesteigerte Respektlosigkeit, und sehen eine Notwendigkeit für mehr Konsequenzen und straffere Sanktionierung von Fehlverhalten (wiederum Lehrer wie Schüler).
Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten erinnere ich mich mit etwas Wehmut an die 'gute alte Zeit' des LGH - bzw. an die Gründungs- und Planungsphase: Eine Schule zu bauen, in der Schüler und Lehrer an einem Strang ziehen, war unser definiertes Ziel, mit dem höchstministeriellem Auftrag, die Schule neu zu erfinden.
Dieser Auftrag kam von der heutigen Bundesbildungsministerin Anette Schavan - und wir am LGH täten gut daran, uns diesem Auftrag zu stellen, statt im Klein-Klein des Alltags frustrierende Sanktionierungsmodelle zu entwerfen um Probleme mehr schlecht als recht in den Griff zu kriegen, die wir meines Erachtens in der Kommunikation besser lösen könnten.
Nun sind sich Entwicklungspsychologen, Pädagogen und Neurowissenschaftler in diesem Punkt zwar einig, flächendeckend von Lehrern umgesetzt wird diese Erkenntnis jedoch nicht. Und zu Recht fragt sich so mancher Pauker, wie das eigentlich hinzubekommen sein soll, im zweiwöchigen 45-Minutentakt eine freundschaftliche Beziehung zu unzähligen Schülern aufzubauen. Doch nicht die Struktur alleine verhindert die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse im Klassenzimmer - es liegt auch an uns, Lehren und Schülern, selbst.
Welches Gewicht bei der erfolgreichen Implementierung einer erhöhten Bindung die Erwartungshaltung der Betroffenen spielt, und welche Bedenken dem entgegen stehen, sieht man beispielsweise in der Entstehungsgeschichte unseres Internates - in welchem durch Doppelstunden, GM-Betreuung und Internatsbetrieb denkbar günstigste Vorraussetzungen für eine hohe Bindung zwischen Lehrern und Schülern herrschen. Die Wahrnehmung ein und derselben Situationen und Sozialgefüge, die Bewertung von Konflikten und deren Lösbarkeit jedoch ist durch zwei merklich entgegengesetze Überzeugungen gezeichnet - die Befürworter (Lehrer wie Schüler) des Campusmodells berufen sich auf die positiven Auswirkungen der persönlichen Nähe zwischen Lehrern und Schülern im Unterricht und im Internat - die Verfechter eher traditioneller Beziehungsgefüge verzeichnen gesteigerte Respektlosigkeit, und sehen eine Notwendigkeit für mehr Konsequenzen und straffere Sanktionierung von Fehlverhalten (wiederum Lehrer wie Schüler).
Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten erinnere ich mich mit etwas Wehmut an die 'gute alte Zeit' des LGH - bzw. an die Gründungs- und Planungsphase: Eine Schule zu bauen, in der Schüler und Lehrer an einem Strang ziehen, war unser definiertes Ziel, mit dem höchstministeriellem Auftrag, die Schule neu zu erfinden.
Dieser Auftrag kam von der heutigen Bundesbildungsministerin Anette Schavan - und wir am LGH täten gut daran, uns diesem Auftrag zu stellen, statt im Klein-Klein des Alltags frustrierende Sanktionierungsmodelle zu entwerfen um Probleme mehr schlecht als recht in den Griff zu kriegen, die wir meines Erachtens in der Kommunikation besser lösen könnten.
5 comments:
Ich gehöre in die Gruppe der Befürworter - eindeutig. Es würde - denke ich - schon besser klappen, aber es sind eben immer ein paar dabei, die - man könnte es eigentlich als naiv bezeichnen - sind und sich nunmal stirkt dagegen wehren. Aber ich meine, man kann ja niemanden (zu seinem Glück) zwingen.
Liebe Grüße
zu deinem newsfeed:
die erste meldung ist nicht wahr.
wie konnten die großen auftritte von theatertraum so schnell in vergessenheit geraten?
ok. jetzt ist es raus. ich google manche teilnehmer von fortbildungen. hm.
wo es nun schon raus ist: ein gedanke lässt mich nicht mehr los -das vermittelte einverständnis über die notwendigkeit der zusammenarbeit unter den anwesenden lgh-lehrern. das eingestehen von eigenen grenzen...
oh mann. da muss bei uns noch einiges passieren, denke ich.
ich habe im sommer "lob der schule" verschlungen und habe ständig "ja" vor mich hingemurmelt...
ok. dann bin ich ein wenig beruhigt.
trotzdem: die fortbildung war anregend nochmal zu fokussieren.
das besuchsangebot werd ich vielleicht sogar annehmen können ;), da meine mutter ja nicht weit wohnt (bartholomä, richtung steinheim).
gruß
juliane
Ich glaube zwar, dass Lernen auch bei einem verhassten Lehrer möglich ist, aber eine positive emotionale Bindung fördert das Ganze natürlich ungemein. Schade, dass so vieles, was hier und auch an anderen Stellen propagiert wird, nicht in das Bewusstsein der Allgemeinheit vordringt - da sind Pendlerpauschale und Steuerbefreiung für Neuwagen vieeel wichtiger...
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