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20.4.08

Die Hochbegabten und das Klischee

Natürlich freut man sich, wenn man es ins Fernsehen schafft, sei es auch bei Weichspülerplaudertasche Johannes B. Das Weltbewegend Neues über Hochnbegabung und das Leben mit einem hohen IQ dabei herausspringen würde - nun, so wirklich hat man es ja nicht wirklich zu hoffen gewagt, alldieweil die Eindimensionalität der medialen Berichterstattung bereits vor einem Jahr im Spiegel TV Beitrag zum Thema 'Lernen am LGH' deutlich wurde. So verwunderte es nicht, dass einmal mehr ein bereits bestehendes Stereotyp aus dem Memepool der Öffentlichkeit gefischt und - der sich in ihren Klischees bestätigten - Konsumentenmeute lauwarm aufbereitet rückgeführt wurde. Eine kleine Pointe machte die Sache dann doch noch amüsant- Aus Insiderkreisen soll zu hören gewesen sein, Johannes B wolle seine hochbegabte Gäste mal ordentlich vorführen - um so schöner, dass Anouk ihm beweisen konnte, dass sein eigenes Team Mist gebaut und den IQ Test mit einer falschen Antwort versehen hatte.

Kerner spricht mit Anouk und Martin

Dass die Publicity des LGH dennoch nicht unbedingt eine Schlechte ist, und die Situation für hochbegabte Schüler in Deutschland mehr als unzufriedenstellend bleibt, zeigt sich allerdings an den diesjährigen Anmeldezahlen - bei den Projektwochenenden an diesem Wochenende waren erneut Bewerber in nie gekannter Anzahl abzufertigen.

Nein, hier gibt es weder Bananen noch Begrüßungsgeld -
hier gibt es 24 Plätze für hochbegabte Schüler.
Ein Schnappschuß aus der deutschen Bildungslandschaft des Jahres 2008.

4 comments:

Oscar said...

aber es hat sich doch gelohnt nach hamburg zu fahren :)

Lieschen said...

aber der Bericht von vor einem Jahr war schlimmer, finde ich. Und Samstag...oh gott...was ein Chaos...und wir hatten Geschirrwagendienst, ja?! !!!40min!!! lang nach dem Mittagessen...aber egal^^
Viel Spaß beim Tanzen!

Anonymous said...

Naja falsch war die Antwort nicht.
Ich fand die Begründung von JBKs Karte sehr viel logischer als die von Anouk, die doch sehr windig wirkte. Aber das werden wohl die wenigsten Zuschauer gemerkt haben, hehe.
Das wär das erste Mal gewesen, dass Johannes B. Kerner eine andere Funktion übernommen hätte als den Gästen zu helfen sich zu produzieren – und genau das hat er doch in dieser Sendung auch getan. Von einem Versuch der Vorführung konnte ich jedenfalls nichts sehen.
Ich fand die Sendung eigentlich ganz okay, klar, man kann über dies und das, was gesagt wurde, geteilter Meinung sein, aber im Rahmen der – Möglichkeiten: erträglich.

Anonymous said...

Ich bezweifle, dass Kerner den Test an sich begriffen hat. Meine Vermutung lautet: Je kurioser und umständlicher die Erklärung ist, die für besagte Frage abgeliefert wird, desto höher dürfte der IQ sein. (Viel um die Ecke denken, entfernte Zusammenhänge erkennen, etc... und das alles natürlich nicht uneingeschränkt.) Und es kommt auch immer auf die Umstände an. Vor der Kamera können viele nicht so effektiv denken.

Grüße
Floh