Home: Die Werkstatt Südafrikablog: Kom die Kaap na!

28.12.07

Weihnachten

Yebo! Wieder bin ich in Südafrika unterwegs... diesmal unter etwas anderen Vorzeichen. Und glücklicherweise merke ich deutlich, wie in der Sommersonne die Last der vergangenen Monate, der Schmerz und die Verzweiflung, dahinschmelzen. Dass ich die Fäden wieder in die Hand zu nehmen beginne, um an meinem Lebensteppich zu weben...
Alleine zu Reisen hilft da eine ganze Menge. Wer sich 24 Stunden am Tag mit sich selber auseinander setzten muss, kann niemanden als sich selbst für Entscheidungen und Fehler verantwortlich machen. Man spürt nach einer Weile doch sehr genau, wer man ist, und wo die eigenen Grenzen liegen. Heilsam!

So habe ich auf diesem Trip heraus gefudnen, dass meine persönliche Fluchtdistanz übellaunigen männlichen Elephanten gegenüber so etwa bei 35 Metern liegt. Vielleicht wären andere da wagemutiger, aber mir hat es deutlich gereicht, noch dazu saß ich in einem kleinen Hyundai Atos, der fährt auf aufgeweichten Schlammwegen im Rückwärtsgang nicht besonders schnell...


Gegenüber Wellen hat sich mein Respekt übrigens so bei 6 Fuß eingependelt... da traue ich mich zwar noch raus aufs Wasser, doch auf die Welle komme ich nicht mehr so ganz. Ein paar Mal hat es mich übel verspult... I took a beating. Doch ich lerne und lerne, und jeden Tag geht es etwas besser. Gestern waren Delphine mit dabei, das macht es immer noch ein wenig besonderer...


Weihnachten hab ich mit Antje und Alex gefeiert, immer wieder unschätzbare Freunde für mich. Diesmal war die Konstellation interessant, weil Antje's Schwestern plus ein Lover dabei waren. Familienfest sozusagen. Zuerst waren wir surfen, dann gab es ein köstliches Mal bestehenden aus Tomatensuppe (Ulfi), Lammbraten (Alex) und Pecannusstorte (Pick 'n Pay). Als Stall diente uns das unglaublich schöne Landhaus von Freunden, die über Weihnachten in Jo'burg weilten, mit extravagantem Pool, geschmackvollem Interieur und Blick über Noordhoek Beach. Jesus hatte es nicht romantischer. Die Sonne ging schön langsam unter, bei etwa 27 Grad. Geschenke gab es nur ganz kleine, aber was braucht man schon großes, wenn man mit guten Freunden eine gute Zeit verbringt. Gitarre konnte ich leider nicht sehr lange spielen, da ich mir die Finger an dem heißen Suppentopf verbrannte. Nun ja, was wäre das Leben ohne seine Unfälle. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

8.12.07

Am Faden im Netz

Hej,
die Spella 3 ist jetzt also draussen - und ist ziemlich geil geworden, wie ich finde. Einige von Euch haben sie ja auch schon in Händen gehalten... na dann, tut Eure Meinung kund, fragt Eure Fragen, schreit eure Meinung ins Netz...
zum Beispiel hier...

http://vids.myspace.com/
index.cfm?fuseaction=vids.channel&ChannelID=125054367


hmmm, wie macht man das denn jetzt las link? hilfe erbeten!

Gruss, Ulf

19.11.07

Spella Nr. 3

Hej.


So sieht sie aus, die neue Spella.
Und, für alle die es nicht lesen können, mein Name ist der zweite von oben...

Tatsächlich erscheint die Spella nr 3 am 29. November, nicht am 27. Danke Paul! Am Kiosk wird man wohl nicht fündig, dafür ist die Ausgabe zu klein... aaaaber (für alle, denen der Weg zum nächsten Großstadtbahnhof zu weit oder zu mühsam ist) die Spella kann man selbstverständlich auch im Internt bestellenm und zwar unter www.spella.de
Jeder, der mit einem Exemplar bei mir vorbei kommt, kriegt selbstverständlich ein Autogramm mit Widmung (wer weiß, wie viel das mal wert sein wird...:-)

Grüsse! Ulf

7.11.07

Erstveröffentlichung in der Spella


Liebe Leute,
ein ganz besonderer Traum steht kurz davor, in Erfüllung zu gehen. Ich habe soeben meinen Vertrag über die Veröffentlichung einer meiner Kurzgeschichten unterzeichnet, und nach Berlin geschickt. Sie heißt "Am Faden" und wird am 27. November in der dritten Ausgabe des neuen Literaturmagazins "Spella" erscheinen (oben seht ihr das Cover der 2. Ausgabe).

Dieses Event markiert für mich einen neuen Lebensabschnitt, nämlich den als "veröffentlichter Autor". Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie glücklich mich die Vorstellung macht, demnächst in den Stuttgarter Bahnhof gehen zu können, und meine Geschichte dort in den Regalen auf Leser warten zu sehen... Also auf, zum nächsten Bahnhof gerannt und die Spella gekauft! Über Feedback zur Geschichte würde ich mich natürlich wie immer sehr freuen...

30.10.07

Creative Writing in Berlin

Was macht man nun mit sieben Tagen Ferien im November? Der Himmel grau, die Wolken tief, die Stimmung trüb...Zu kurz, um nach Südafrika zu fliegen, zu lange, um in Gmünd rumzuhängen... nun ja, Gott sei dank habe ich ja eine große und gut verteilte Familie, die man an solchen Gelegenheiten heimsuchen kann. Derzeit ist Iris dran, die kleine gar nicht mehr so kleine Schwester in Berlin... Wir hängen in Cafes rum und erzählen uns Geschichten aus dem Leben. Morgens, wenn Iris noch pennt, habe ich zurzeit oft kreative Einfälle die mit Erinnerungen aus der gemeinsamen Familiengeschichte sofort zu neuen Stories verwurstet werden. Abends kochen wir zusammen und betrinken uns bis wir ins Bett fallen. Ein tolles Leben, könnte mich dran gewöhnen. Ud Berlin rockt ja bekanntlich. Vielleicht eine Alternative zur Weltreise, wenn ich mein Sabbatjahr habe? Mal schauen...

25.9.07

Fobi Meeresbiologie / Barcelona



Ich liebe meinen Job - denn der hat mir gestattet, eine Woche lang zwischen Lippfischen und Meeräschen herumzuschnorcheln, Schneckchen zu bestimmen, in Kalmare und Katzenhaie hineinzuschauen, und, nicht zuletzt - am Strand zu liegen. Alles im Sinne der Wissenschaft und ihrer Vermittlung an die Generationen von morgen - und möglich gemacht durch Förderung von Papa Staat. Gekrönt wurde das Ganze allerdings dadurch, dass ich die beiden Wochenenden am Anfang und am Ende der Fortbildung dazu nutzen konnte, um bei Tobias in Barcelona zu sein - und was das bedeutet, wisst ihr ja... endlose Backgammonschlachten, gemeinsames Gitarrenspielen bis die Tränen fliessen, Gespräche, Diskussionen, Gedankenaustausch - und gutes Essen. Alles, was man mit seinem besten Freund eben so anstellen kann.
Somit fühle ich mich nach den turbulenten Ereignissen des August wieder einigermassen geerdet - und bereit für neue Abenteuer.

24.9.07

Back to school

So, es ist offiziell. Meine Bewerbung für die Aufnahme in die Kartei des Auslandsschulwesens ist abegelehnt worden - mit der Begründung, dass ich ja jetzt OStR sei und somit erstmal meiner Schule verpflichtet. Erneut bewerben darf ich mich 2010...
Es wird also so sein, dass ich noch zwei Jahre hier in Gmünd am LGH verbringen werde - dann habe ich mein Sabbatjahr, und was ich damit anstelle... dass muss man sehen. Cape Windjammers, Doktorarbeit, Reisen, Bücher schreiben, mich selbstständig machen...the options are endless.
Auf jeden Fall habe ich über die nächsten zwei Jahre erstmal (was die berufliche Schiene angeht) Gewissheit - und das ist ja auch schon was. Projekte habe ich jede Menge am Start, um die Zeit sinnvoll zu füllen, und der Ehrgeiz verlangt natürlich, dass ich 'meiner' Schule, zum krönenden Abschluss gewissermassen, noch ein paar spezielle Momente beschere.
And then we shall see which way the wind blows...

Siebenundzwandzigster Achter

Da war er also wieder - mein Geburtstag. Zum zweiten Mal in Folge würde ich ihn in der Ferne verbringen, zehntausend Meilen von Deutschland entfernt.
Vielleicht lag es daran, dass statt einer wilden Party ein Dinner angesetzt war (man wird ja älter, ne), vielleicht lag es daran, dass Maya ohne Weiteres in der Küche verschwand, um Schokoladenkuchen zu backen, gefolgt von Thierry, der ihr sofort helfen wollte... auf jeden Fall hatte ich an diesem Abend das Gefühl, zu Hause zu sein, mit einer ganz speziellen Ansammlung von Menschen - inmitten der besten Freunde, die man sich wünschen kann. Danke an alle, die diesen Abend so speziell gemacht haben.
Udn abn all jene, die nicht dabei sein konnten - im Herzen trage ich Euch stets mit mir.

26.8.07

Segeln in der False Bay

Ein wunderschöner Tag mit Alex, Antje und Wiebke. Auf der "Snowgoose" sind wir raus gesegelt, und haben Wale gesucht - und auch gefunden. Zum Mittag gab es Chicken, und Sonne den ganzen Tag...pures Glück also.

Am Zaun

Ich stehe vor dem improvisierten Grill und versuche, mit dem nassen Holz ein Feuer in Gang zu bringen. Im Kofferraum meines Autos taut ein Hühnchenschenkel auf, der auf sein nahes Ende hofft. Das Feuer will und will nicht in Gang kommen. Meine Augen tränen, der Qualm der müde glimmenden Äste mischt sich mit dem Motttenkugelgeruch der Anzündhilfe, steigt mir in die Nase, in die Kleider, in die noch feuchten, salzigen Haare.

Es ist Winter und ich bin aus Kapstadt geflohen, um einen klaren Kopf zu bekommen. An der Westküste liegt ein kleiner Ort, dessen Name bei Wellenreitern und Menschen, die die Abgeschiedenheit lieben, einen schwärmerischen Blick ins Gesicht zaubert: Elands Baai, ein langer weißer Strand mit wilden Dünen und einem point break, also Wellen, die um eine Landzunge herum brechen, und dadurch schön geordnet herein kommen und einen langen Ritt ermöglichen, weil sie langsam von links nach rechts brechen.

Ich zelte auf dem Campingplatz direkt am Strand, die Wellen sind von hier gut zu hören, der Blick wird nur von ein paar dürren Büschen versperrt.

Ich bin also in Elands Baai und versuche, mein Feuer in Gang zu bekommen. Den Tag über habe ich mit dem Versuch verbracht, auf die Welle zu kommen, meine Arme fühlen sich an wie weichgekochte Spaghetti, der Rücken schmerzt gemein, dort wo mich die Finne bei einem wipeout erwischt hat. Ich bin leider nicht alleine auf dem Platz, zwei Hecken weiter hat eine Gruppe weißer Rugbysüdafrikaner hinter Monsterpickuptrucks ihre Zelte aufgebaut. Die Red Hot Chilli Peppers plärren ihren Rocksound in die Natur, die Rugbyspieler, es sind vier, einer dicknackiger als der andere, trinken Bier und stehen ebenfalls um ein Feuer herum, welches natürlich schon gut brennt. Sie rufen sich gut gelaunt Sprüche zu, die nackten Oberkörper gut gebräunt bis sonnenbrandrot. Einer sticht durch seinen Körperbau besonders hervor, seine Muskeln türmen sich auf seinem Brustkorb zu zwei massigen Fleischmassiven. Wir haben uns begrüßt, die gegenseitige Anwesenheit mit einem Howzit und ein paar Sprüchen zur Kenntnis genommen. Zu jedem der vier gehört noch eine Bikinischönheit. Keine davon würdigt mich auch nur eines Blickes. Nun gut.

Menhier! Menhier! Ruft es durch den Zaun. Ich blicke auf. Ein paar Meter von mir stehen drei schwarze Jungs, zwischen acht und zwölf, die Finger in den Maschendraht gekrallt. Es ist mir selber peinlich, aber sofort stellt sich Unbehagen ein. Ich weiß, was jetzt kommt. Sie werden um etwas zu essen betteln, und ich werde ihnen nichts geben. Sie werden sagen, sie haben Hunger, und ich werde sie fragen, warum sie nicht in der Schule sind, und sie werden sagen, dass sie das Schulgeld nicht aufbringen können, weil die Eltern tot sind, und sie ganz alleine auf der Welt, und dass sie sich vom Angeln ernähren. Sei werden dastehen, in ihren zerrissenen Kleidern, und ich in meiner Cape Storm Outdoor Uniform, sie mit ihren nackten schrundigen Füßen, und ich mit meiner Garnitur an Schuhen, zwischen denen ich je nach Gelegenheit auswählen kann, mit meinem Zelt, meinem dicken Auto, und dem auftauenden Hähnchenschenkel im Kofferraum, und sie werden rufen, Bitte, bitte, wir haben Hunger. Und ich werde ihnen sagen, ich gebe nichts, ich unterstütze das nicht, dass mit dem Betteln, ihr müsst in die Schule gehen und lernen, sonst wird das nie was mit diesem Land, ihr habt doch bestimmt Onkel und Tanten, die euch unterstützen, jeder hat hier jemanden, und ihr müsst euch die Möglichkeit schaffen, euer Leben selber in die Hand zu nehmen, nicht nur auf Almosen warten, und damit abhängig sein, sondern selbstständig werden - aber das ist alles viel zu kompliziert, als das es durch den Zaun überzeugend wirkte, und das weiß ich. Meine Argumente sind viel zu weit weg, überzeugend zwar, für mich, rational und abgeklärt, aber für sie nicht verständlich. Ich werde zur letzten Waffe greifen, und sagen, dass ich schon so vielen was gegeben habe, und schon so viele stories gehört habe, und dass ich nicht alleine das ganze Land unterstützen kann, ich geben schon so vielen. Und dann werde ich sie ignorieren, ihre Blicke ertragen, während ich in meinen Sachen krame, vorgebe, beschäftigt zu sein.

Sie ziehen schließlich ab, nicht ohne bei mir einen den Beigeschmack des missverstandenen Wohlmeinenden hinterlassen zu haben. Das Feuer zieht immer noch schlecht.

Bei den Rugbyspielern haben sie genauso wenig Erfolg, dafür ist dort der Austausch lebhafter. In den markigsten Afrikaanswörtern beschimpfen sich die Parteien schließlich aufs übelste, und der Muskelberg ruft bei seinen Kollegen kreischendes Lachen hervor, als er in Imitation des schwarzen Akzents Affenlaute von sich gibt, und mit schleifenden Armen über den Platz tobt, als wäre er Donkey Kong auf Speed.

Die Situation ist so typisch. Ich kann es den Rugbyspielern nicht einmal übel nehmen, dass sie nicht auf das Betteln der Jungs eingehen, genervt sind von dem ständigen angequatscht werden, von den Geschichten, die man ungefragt in den Gehörgang gedrückt bekommt. Und es ist tatsächlich so in Südafrika, dass man meistens Stories zu hören bekommt, von denen man weiß, dass sie nicht stimmen. Unterstütze ich dieses System, werde ich dazu beitragen, dass mehr und mehr gebettelt wird. Jeder Bissen, jeder Rand, der das Betteln lohnend macht, trägt letzten Endes dazu bei, das Land im Ungleichgewicht zu halten.

Und trotzdem, die unmittelbare Situation bleibt. Wenn ein Mensch Hunger hat, dann gib ihm zu essen.

Später am Abend ärgere ich mich. Was hat mich eigentlich daran gehindert, zu sagen, kommt rüber, wascht mein Auto, und dafür kriegt ihr ein paar Sandwiches? Die Idee kam mir gar nicht in den Sinn: ich wollte nur schnell aus dieser Situation heraus, die unangenehm wahr, weil sie mich den Spiegel blicken ließ - und mich außerdem davon abhielt, mit meinen Spaghettiarmen eine Flasche Bier zu öffnen und ins Feuer zu pusten.

13.8.07

Am Strand

Fährt man über die R44 von Kapstadt aus nach Hermanus, kommt man an einem Strand vorbei, der Kogelbay heißt. Hoch oben am Fels entlang führt die Küstenstraße, die dem deutschen Fernsehzuschauer aus vielen Autoreklamen bekommt vorkommt, und deren Erinnerung dem Kapstadt Afficonado im Exil vor Sehnsucht die Tränen in die Augen treibt. An diesem Strand saß ich gestern abend, um den Sonnenuntergang zu genießen, angenehm ermüded von einem herrlichen Tag im Wasser und am Strand. Auf einem runden Fels, die Beine angezogen, der Himmel brennend, mit rosa Wolkenfetzen, eine Tafel Cadbury Schokolade Fruit & Nuts war auch dabei.
Die Wellen, die hier an den Strand schlagen, sind ab einer gewissen Größe perfekt geformt, und so schnell, dass sie die fantastischen Supertubes bilden, die man von Traumpostkarten aus Hawaii kennt.

Die tief stehende Sonne zaubert eine goldene Straße auf den Ozean. Die Schokolade schmilzt und klebt süß am Gaumen. Plötzlich, draußen im Gegenlicht, umrahmt von Schaumkronen, ein schwarzer Punkt. Ein Wellenreiter treibt dort im Wasser, wo die Brecher mit voller Wucht hineindonnern, schwimmt wie ein Korken auf den hereinrollenden Brechern auf und nieder. Er wartet - setzt sich auf sein Brett, späht hinaus.


Dann - die perfekte Welle. Er dreht sich schnell um, legt sich bäuchlings aufs Brett und padddelt kurz an. Die Welle kommt, und nimmt den Surfer mit. In einer fließenden Bewegung springt der Surfer auf sein Brett, steht geduckt, dreht in die Welle, deren Kamm droht jeden Moment über seinem Kopf zu brechen, ihn vom Brett zu holen, doch er ist schneller, entwischt immer wieder und wieder der krachenden Gischt.
Ein Moment, zeitlos, ewig.

9.8.07

Trennung

Das Leben spielt und hört nicht auf. Wie soll man damit umgehen, wenn Träume sich zerschlagen? Katharina und ich gehen wieder getrennte Wege.

30.7.07

Cape Town Winter

Hallo zusammen! Eine gute Woche bin ich jetzt in Kapstadt, und ich muss sagen, es kommt mal wieder alles anders als gedacht - wie koennte es hier auch anders sein. Es regnet in Stroemen, es ist arschkalt, und dazu windet es noch unangenehm. Das Cape Storm macht seinem Namen also alle Ehre. "Torrential Rain" wie die Kapstaedter lakonisch sagen, mit den Achseln zucken und sich in ihren Haeusern vor dem Kamin versammeln und Rooibostee trinken, bis die Augaepfel schwimmen. Schoen zum kuscheln, das Wetter, schoen um alte Hollywoodfilme auf DVD zu gucken. Weniger schoen, wenn es arschkalt ist, und die Freundin sich halb tot schafft, um ihren Traum von einem Forschungscamp mitten im Busch zu verwirklichen. Wellen hat es zwar immer, aber auch das Surfen macht etwas weniger Spass, wenn man aus dem eisigen Wasser kommt, und sich nich tmal von der Sonne aufwaermen lassen kann. Trotzdem: Paddel, paddel, paddel! Just can't get enough...
Nun, genug der Klage, ansonsten geht es mir natuerlich blendend, ich ernaehre mich von seafood in allen varianten (sushi! calamares! austern!...), katharina und ich sind uns nach kurzen eingewoehnungskrisen naehr denn jemals zuvor. Ich wohne zur Zeit in Hout Bay bei Katharinas Vater, der sehr nett und warmherzig ist, allerdings nach dem letzten Einbruch bei ihm auch merklich negativ gestimmt.
Heute abend bin ich allerdings bei Antje und Alex, wir wollen ein bisschen fuer ihr Cape Windjammer Projekt brainstorming betreiben, was die Entwicklungsmoeglichkeiten ihres Programms hinsichtlich der Marinen Biologie abwirft (check it out and support: www.capewindjammers.org).
Morgen bin ich in Stellenbosch bei Allan und Maya, die Gute ist heute in der Cape Times: "Woman robbed at gunpoint on N2" - sie ist mit dem Auto liegen geblioeben und prompt ihres Handies und dem Geld entledigt worden. Sie selber traegt es mit Fassung, wie Maya eben so drauf ist, so etwas passiert, meint sie, und es ist gut, dass es so glimpflich abgelaufen ist.
Diesem Optimismus schliesse ich mich gerne an und verfluche das Wetter nur ein bisschen...abwarten und rooibos trinken, eben...
es gruesst euch ganz herzlich,
ulf

15.7.07

Umzug und Jahresendstress

So, nachdem die Familie in die Geheimnisse des bloggens eingeweiht ist, ein paar Neueigkeiten aus dem Alltag hier in Schwäbisch Gmünd ... unsere ersten Abiturienten haben glorreich das Haus verlassen, bzw. können sich immer noch nur sehr schwer vom LGH trennen - einige von ihnen wohnen sogar noch hier, ein paar wenige sind schon aufgebrochen in die große Welt, nach Vietnam, nach Cambridge, nach Russland und China. Mein alter Golf ist unterwegs mit drei Ex-Schülern in Richtung Balkan, möge er sie gut dorthin und auch wieder zurück bringen, ich bin froh, dass ich die Feistaubsteuer dafür nicht mehr zahlen muss...Hier seht ihr, wie ich gerade am Abiball feierlich die Schlüssel aushändige...



Doch nicht nur für die Abiturienten ist ein Abschnitt zu Ende, auch für mich. Ab nächstem Jahr werde ich nur noch in begrenztem Umfang im Internat arbeiten, ich werde sogar in eine andere Wohnung ziehen, teils um zu sparen, teils um ein wenig mehr Distanz und vielleicht sogar so etwas wie ein Privatleben aufzubauen.
Dies gelang mir in den letzten Wochen so gut wie gar nicht mehr, durch den langen Abschied der Abiturienten, mit mitternächtlichem Spaghettikochen, spontan Pizza backen und Geschichten erzählen bis um vier...zusätzlich zum normalen Wahnsinn des Jahresendes plus Umzug... Sommerfest, Exkursionen, Familientag, Internats und Schulputz, die abschliessenden Konferenzen, Eltern, und Schülergespräche... naja, eine ganze Menge halt.
Deshalb freue ich mich auch schon riesig auf die Ferien, dieses Pädagogenprivileg von unschätzbarem Wert. Wieder mal Kapstadt, einmal mehr chercher la femme, könnte man sagen, mais, c'est pas totalment correcte, parce que j'ai la trouvée, non, wäre meine Antwort.

Die nächsten Neuigkeiten kommen dann von der Südhalbkugel...

13.7.07

Fotoalbum Kapstadt Pfingsten 07

Hier findet ihr Fotos von meinem letzten Südafrika Abenteuer:


Kapstadt Pfingsten 07

Willkommen

Hola Familia!



Egla ob aus Abu Dhabi, Schwäbisch Gmünd, Brüssel, Mallorca, Berlin, oder Trier - hier ist der Ort um die frischesten family news und besten Schnappschüsse zu veröffentlichen. Viel Spaß und immer schön aktualisieren...!

Ulf